Erkrankungen und Entwicklungsstörungen des Hoden

Erkrankungen und Entwicklungsstörungen
des Hoden

Entwicklungsstörungen:

  • Hodenektopie = Hoden nicht auffindbar
  • Hodenretention (Kryptorchisumus) = Der oder die Hoden liegen nicht im Hodensack sondern höher. Der Hoden ist nicht auffindbar, liegt im Bauchraum. Man spricht von Leistenhoden, Gleithoden, Wanderhoden. All diese Krankheitsbilder machen im Allgemeinen keine Beschwerden, sollten aber bereits im frühen Kindesalter erkannt und behandelt werden, da sich ansonsten das Organ nicht normal entwickeln, die Zeugungsfähigkeit vermindert und das Entartungsrisiko erhöht sein kann.

Hodentorsion:
Akuter Hodenschmerz bei Verdrehung des Samenstranges (siehe urologische Notfälle).

Entzündungen des Hoden (Orchitis):
Sind an sich selten. Sind durch Viren (Mumps) oder Bakterien (Übergreifen einer Nebenhodenentzündung = Epididymitis) bedingt. Plötzlicher Beginn mit starken Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und u.U. Fieber. Diagnose durch den Facharzt für Urologie und anschließend ursächliche Therapie.

Hydrocele:
Vergrößerter Hodensack durch Flüssigkeitsansammlung. Therapie (Punktion, Verödung, Operation) nach exakter Diagnoseerstellung.

Varicocele:
Auftreten von Krampfadern im Hodensack vor allem linksseitig. Meist Zufallsbefund bei Reihen- und Stellungsuntersuchungen. Gelegentlich dumpfe, ziehende Schmerzen. Kann zur Herabsetzung der Zeugungsfähigkeit führen, darum operative Korrektur empfehlenswert.

Hodentumor:
Auftreten vor allem zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Größenzunahme eines Hoden meist ohne Beschwerden. Sofortige Abklärung durch den Urologen. Therapie: Operativ, bei Organüberschreitung u.U. Strahlen- und/oder Chemotherapie (exzellente Heilungsergebnisse bei allen Tumorstadien).