Erkrankungen der Niere

Erkrankungen der Niere

Die Niere ist ein paariges retropertoneal bds der WS gelegenes Organ mit folgenden Funktionen:

  • Produktion von Harn mit der Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen.
  • Konzentrierung des Harns zur Regulierung des Wasser- und Elektrolythaushaltes und Säuren- Basen- Gleichgewichtes.
  • Produktion renaler Hormone (zB.  Erythropoetin)

Die Erkrankungen der Niere betreffen entweder das Nierengewebe (Ort der Filtration) oder das Sammelorgan (Nierenbecken, Kelche und Harnleiter)

Erkrankungen des Nierengewebes:
Entzündungen (bakteriell), Nierentuberkulose, Autoimmunerkrankungen, Vergiftungen, Tumore, Schockniere (nach Blutverlust, Verbrennungen u. sept. Entzündungen)

Erkrankungen des Sammelorgans:
Steinerkrankung ( mit und ohne Harnstauung), Entzündungen u. Tumore

Nierenfehlbildungen:
Unter Nierenfehlbildungen versteht man angeborene Nierenveränderungen die von einer Agenesie (keine Nierenanlage) bis zur funktionslosen Hydronephrose (Sackniere)reicht.Die häufigsten Fehlbildungen sind die cystischen Nierenerkrankungen. 5-10% aller Dialysepatienten leiden an Zystennieren. Weitere Anomalien sind die Doppelniere (keinen Krankheitswert), Hufeisennieren und die Beckenniere. Von einer Wanderniere (Nephroptose) spricht man bei einer abnormen beweglichen Niere. Nur wenn es zu einer Verminderung der Durchblutung oder Harnabflussstörung kommt, ist eine Operation notwendig. Der häufig auftretenden Refluxkrankheit liegt eine Harnleiteranomalie zugrunde. Sie wird bei 0,5-1% aller klinisch unauffälligen Kinder gefunden. Leiden Kinder an rezidivierenden Harnwegsinfekten besteht bei 15-30 % eine Refluxerkrankung. Unbehandelt führt sie zu einem fortschreitenden Nierenversagen.

Tumore:
Diese können sowohl gutartig als auch bösartig sein.
Merke: Blut im Harn ist solange auf einen Tumor der Nieren oder ableitenden Harnwege verdächtig, bis das  Gegenteil bewiesen ist!
Behandlung der Tumore: fast alle Tumore müssen chirurgisch entfernt werden. Bei rechtzeitiger Operation ist die Heilungschance fast 100%

Nephrolithiasis (Nierensteinkrankheit):
Dabei kommt es zur Bildung von Konkrementen in den Kelchen, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen. Die Ursache ist unbekannt. Begünstigende Faktoren sind die  Ernährung (Eiweiß- und fettreich), Umweltfaktoren (starkes    Schwitzen), Stoffwechselstörungen (Harnsäure) und Stress. Die Größe der Steine reicht von Reiskorngröße bis zum Ausgussstein, der das ganze Nierenbecken ausfüllt. Die Beschwerden erstrecken sich vom äußerst schmerzhaften akuten Steinanfall (Nierenkolik) bis zum chronischen Steinleiden (Steinschrumpfniere, Sackniere). Die verschiedenen Formen der Steinzertrümmerung (Lithotripsie) wie z.B. die ESWL (fokusierte Schallwellen zerstören den Stein), haben die offenen chirurgischen Behandlungsmethoden zurück gedrängt.

Das akute Nierenversagen ist ein plötzlicher Verlust der Auscheidungsfunktion der Nieren als Folge eines meist reversiblen Nierenschadens (Blutverlust,Vergiftung,Verbrennung,akute Entzündung). Unbehandelt führt das Nierenversagen zur Urämie (Harnvergiftung) und in weiterer Folge zum Tod. Lebensrettend ist die Dialyse oder die Nierentransplantation.